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    Über uns

    13,700,000 km^3

    Das Werk von Maarten Vanden Eynde, eine Skulptur aus Plastikmüll, der aus den fünf großen Meereswirbeln stammt, mit dem Titel "Plastic Reef", befindet sich im Vordergrund der Haupthalle des Art Space Pythagorion. Im Hintergrund blickt das große Fenster der Halle auf das blaue Meer, die Schwimmer und die Küsten der Türkei.

    Maarten Vanden Eynde, Plastic Reef, 2008–12 (Installationsansicht)
    Photo: Panos Kokkinias

    03.08 — 30.09.2019
    Art Space Pythagorion, Pythagorion, Samos

    Künstler

    Zentrum für politische Schönheit
    Depression Era
    Mark Dion
    Sphinxes
    Kyriaki Goni
    Newton Harrison
    Panos Kokkinias
    Stefan Kruse
    Rainio & Roberts
    Maarten Vanden Eynde

    Kuratorin

    Katerina Gregos

    13,700,000 km3
    Text: Katerina Gregos


    Die Sommerausstellung im Kunstraum Pythagorion lässt sich von dem symboli- schen Ort des Ausstellungsortes und insbesondere dem Blick aus dem Haupt- fenster des Ausstellungsraums auf das Mittelmeer inspirieren. Der Blick auf das Meer nimmt eine zentrale Stellung in der Architektur des Gebäudes wie auch des Ausstellungsraums ein. Durch die anderen Fenster blickt der Besucher auf eine weite Fläche mit tiefem, türkisfarbenem Wasser, die an Urlaubsprospekte er- innert. Am Strand sonnen sich die Urlauber lässig, während die Flugroute der zahl- reichen Charterflüge direkt über ihren Köpfen verläuft, denn der Flughafen liegt nur einen Steinwurf vom malerischen Hafen von Pythagorion entfernt und er- innert an das zunehmende Phänomen des Massentourismus. Ein Bild des stereotypen Griechenlands: Sonne, Meer und sorgloser Urlaub. Oberflächlich betrachtet erscheint die Szene idyllisch und heiter, doch die vielfältigen unsichtbaren Dynamiken, die hier im Spiel sind—geopolitisch, ökologisch, kulturell, religiös und wirtschaftlich—, erzählen eine andere Geschichte. In dieser „großen blauen“ Weite spielen sich eine Vielzahl kritischer Fragen ab. Das Meer fungiert hier als eine Art unsichtbarer flüssiger Schirm, als Puffer zwischen Fantasie und Realität, zwischen Paradies und Dystopie.

    Der Mittelmeerraum war—und ist immer noch—ein außergewöhnlicher Schmelztiegel in der Geschichte der Menschheit und der Zivilisation: Zahlreiche Kriege, Eroberungen und Expeditionen fanden in seinen Gewässern—oder wegen ihnen—statt, und er war das Epizentrum des kommerziellen, künstlerischen und kulturellen Austauschs zwischen verschiedenen Völkern, der die Identität der Länder an seinen Ufern und darüber hinaus geprägt hat. In der Antike war er ein Zentrum der Wissensproduktion—die sogenannte „Wiege der Zivilisation“, die Heimat der sieben Weltwunder der Antike1 und die Geburtsstätte des Christentums und des Judentums. Er beherbergt einige der historisch bedeutendsten und berühmtesten Städte der Welt: Athen, Konstantinopel, Jerusalem, Kairo, Rom, Florenz, Venedig. Das Mittelmeer selbst (das „mittlere Meer“ oder „Mare Nostrum“, wie es genannt wird) ist von 21 modernen Staaten umgeben, verbindet drei Kontinente und ist ein wesentlicher Bestandteil ihrer Volkswirtschaften. Es ist eine gemeinsame Ressource, ein Raum der Koexistenz zwischen diesen Ländern, der einzige Ort, an dem sie aufgefordert sind, eine „gemeinsame Basis“ zu finden. Der bedeutendste Historiker des Mittelmeers, Fernand Braudel, ging noch weiter und definierte den Raum als „Großes Mittelmeer“,2 das sich auf das transalpine West- und Nordeuropa, den Maschrek und Nordafrika bis hin zur Sahelzone erstrecke. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Handel, Waren und Menschen auf diesen transkontinentalen Routen in diesem größeren „euro- afro-mediterranen Raum“ unterwegs waren und immer noch sind. Die Verflech- tungen zwischen Afrika, Arabien und Eurasien sind also nicht nur uralt, sondern dauern auch noch immer an.

    1

    The Great Pyramid at Giza; the Hanging Gardens of Babylon; the Statue of Zeus at Olympia; the Temple of Artemis at Ephesus; the Mausoleum at Halicarnassus; the Colossus of Rhodes; the Lighthouse of Alexandria.

    2

    Fernand Braudel, “The Mediterranean and the Mediterranean World in the Age of Philip II” (New York: Harper and Row, 1972/1973).

    • Sonntag, August 4

      Filmvorführung Albatross (2017); ein Film von Chris Jordan im Cine Rex Samos

      • Sonntag, August 4

        Programm

        Speakers
        • Faye TzanetoulakouKunsthistorikerin
        • Kostas DamianidisSchiffsbauingenieur
        • Anastasia MiliouWissenschaftliche Leiterin von Archipelagos
        • Guido PietroluongoLeiter der Archipelagos-Forschung zu Meeressäugern und Meeresschildkröten

      Residency-Programm für junge Kuratoren

      Das Residency-Programm für junge Kuratoren ist eine Initiative der Schwarz Foundation, die darauf abzielt, junge Fachleute aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft und Kunst zusammenzubringen. Die Teilnehmer erwerben Berufserfahrung durch die aktive Zusammenarbeit mit international anerkannten Kunstkuratoren. In der inspirierenden Atmosphäre eines historischen und kulturellen Gebiets von großer geografischer Bedeutung arbeiten die Teilnehmer an der Schnittstelle zwischen West und Ost. Die Bewohner treffen sich, interagieren und entwickeln Ideen und Bezüge zu einer großen Gemeinschaft. Die Bewohner beteiligen sich aktiv an der Kuratierung und Produktion der Ausstellung des Art Space Pythagorion unter der Leitung des Kurators. Die Produktion ergänzender Veranstaltungen wie Eröffnungsaktivitäten, Vorträge, Workshops, Bildungsprogramme für Kinder und Filmvorführungen gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben.

        • Adriënne van der WerfResidency-Kuratorin
        • Christina BotsouResidency-Kuratorin
        • Georgia LiapiResidency-Kuratorin
        • Myrto KakaraResidency-Kuratorin

      Bildungsprogramm

      Die kulturelle Bildung ist eines der Hauptziele der Schwarz Foundation. Zu jeder Ausstellung gibt es ein speziell konzipiertes Vermittlungsprogramm. Im Rahmen der Ausstellung 13.700.000 km3 findet im Art Space Pythagorion ein Bildungsprogramm mit dem Titel "Wasserberechnung" statt. Das Programm richtet sich an SchülerInnen von Gymnasien und Lyzeen sowie an LehrerInnen von Grund- und Sekundarschulen. Es wird zu Beginn des Schuljahres zusammen mit Seminaren für Lehrer stattfinden.

      Das von Katerina Zacharopoulou konzipierte und vorbereitete diesjährige Bildungsprogramm basiert sowohl auf dem Titel der Ausstellung - einer Zahl - als auch auf dem Inhalt der Werke, die nach umfangreichen Recherchen und Analysen statistischer Zahlen entstanden sind, die die dringenden Probleme des Mittelmeers beleuchten.

      Kuratorin des Bildungsprogramms
      Katerina Zacharopoulou

      Partner

      Pressestimmen

      Ausstellungsbroschüre

      • 13,700,000 km^3

      Credits

      • Concept/Curator: Katerina Gregos, Assistant curator: Ioli Tzanetaki, Partner: Archipelagos Institute for Marine Conservation, Installation & AV: Yorgos Efstathoulidis (Constructivist), Transport: MOVEART, Media Relations: Fotini Barka, Zuma Communications, Graphic Designer (education programme): Zozi Frangou, Assistants: Evangelia Vakiarou (Education Programme), Vasileios Pristouris (Media Relations).

      Danksagung

      • Besonderer Dank an: Anastasia Miliou and Dr. Guido Pietroluongo (Archipelagos) | FRAME, Finland (Raija Koli, director).
      • Sphinxes danken: Kostas Damianidis, Petros Sofianos, Yorgos Kiassos, Andreas Karamaroudis, Georgia Papadimitriou, Stelios Markou und Matrona Ktistou.
      • Die architektonische Struktur von Depression Era wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung von Yorgos Efstathoulidis (Constructivist).
      • Das Projekt von Kyriaki Goni, Networks of Trust, ist eine Auftragsarbeit der Partner von The New Networked Normal (NNN). The New Networked Normal erforscht Kunst, Technologie und Bürgerschaft im Zeitalter des Internets, ein Partnerschaftsprojekt von Abandon Normal Devices (UK), Centre de Cultura Contemporània de Barcelona (CCCB) (ES), The Influencers (ES), Transmediale (DE) und STRP (NL). Dieses Projekt wurde mit Unterstützung des Programms Creative Europe kofinanziert.

      Mediensponsoren

      Verwandte Initiativen

      Die Schwarz-Stiftung ist eine private, gemeinnützige Stiftung, deren Aufgabe es ist, den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern. Über die Schwarz Foundation Art Space PythagorionSamos Young Artists FestivalMusikräume Samos KontaktSupport
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