Förderung des Deutschen Pavillions aus der 58. Biennale di Venezia
Die Schwarz Foundation unterstützte den Deutschen Pavillon der 58. Biennale di Venezia.
Auftraggeber: ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) im Auftrag des Auswärtigen Amtes, Deutschland
Künstlerin: Natascha Süder Happelmann (Natascha Sadr Haghighian)
Kuratorin: Franciska Zólyom
Ankersentrum (RUINÖSE RÄUME)
In Zusammenarbeit mit Susanne Sachsse, Jessica Ekomane, Maurice Louca, DJ Marfox, Jako Maron, Tisha Mukarji, Elnaz Seyedi, Kooperative für Darstellungspolitik, Maziyar Pahlevan, Sina Ahmadi, Jasper Kettner und vielen anderen.
Kuratiert von Franciska Zólyom
Venedig, 8.5.2019
– Manche Räume sind ja eigentlich schon Ruinen, wenn sie geschaffen werden. Ihr ruinöser Charakter steckt oft schon in der Idee. Aber die dringende Frage ist: Können Ruinen auch dauerhaft Schaden anrichten? Also, anhaltend ruinös sein? Die Künstlerin Natascha Süder Happelmann und ihre persönliche Sprecherin Helene Duldung, die im Oktober 2018 gemeinsam zur ersten Pressekonferenz des Pavillons erschienen sind, stellen nun den künstlerischen Beitrag für die 58. Internationale Kunstausstellung der Biennale di Venezia der Öffentlichkeit vor - für die Dauer der Biennale Arte 2019 wird der Deutsche Pavillon zum Ankerszentrum erklärt. Auf der Suche nach den instabilen Formen und Möglichkeiten des Überlebens, des Widerstands und der Solidarität werden Ruinen immer wieder besetzt, umgewidmet, wiederaufgebaut, bewohnt. Während die Ruine selbst von geringerem Interesse ist, ist ihre Nutzung eine Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit. Das Ankersentrum besteht aus einer raumgreifenden Installation, deren bauliche, skulpturale und klangliche Elemente den Raum des Deutschen Pavillons für eine unmittelbare somatische Erfahrung öffnen. Sechs Musiker und Komponisten aus verschiedenen musikalischen Bereichen und Genres haben Beiträge für die Klanginstallation "Tribute to Whistle" geschaffen. Hauptinstrument ist dabei die Trillerpfeife, deren durchdringender Ton zu einer Vielzahl von Rhythmen und Klängen verarbeitet wird. Die sechs Klangbeiträge für acht Kanäle werden über 48 Lautsprecher abgespielt, die auf einer Gerüstkonstruktion montiert sind. Sie sind in ständig wechselnden Konstellationen zu hören. Zusammen mit der Bewegung der Besucher im Raum entstehen so wechselnde Klangräume. Anlässlich der Eröffnung des Ankersentrums wird das dritte und letzte Video von Natascha Süder Happelmann auf der Website www.deutscher-pavillon.org und in den sozialen Medien veröffentlicht. Es schließt an die beiden vorangegangenen Videos an und bildet den dritten Teil einer Trilogie, die den Weg zum Ankersentrum markiert. Es zeigt und verbindet kommentarlos Orte wie AnkERzentren ("Transitlager" für Asylbewerber) in Bayern, Tomatenplantagen in Apulien und ein Rettungsschiff im Zollhafen von Trapani. Ein wesentlicher Teil des künstlerischen Beitrags ist die Publikation Ankersentrum (Überleben in der Ruine), die von Maziyar Pahlevan gestaltet und von Archive Books herausgegeben wurde. Sie enthält Gedichte, Zeichnungen, Fotografien und Texte von Natascha Süder Happelmann, Nida Ghouse, Franciska Zólyom, Helene Duldung, Rheim Alkadhi, Aino Korvensyrjä, David Jassey, Rex Osa, Jasper Kettner, Fritz Lazlo Weber und Felix Meyer.