Förderung von AthenSYN I: Homemade Exotic
Dimitris Tzamouranis, Melancholia Altar, 2012
Mit freundlicher Genehmigung der Galerie Michael Haas, Berlin
Foto: Jens Kunath
Seit den Anfängen der europäischen Idee ist Athen eine exotisierte Utopie. In jüngster Zeit, als Folge der weltweiten Finanzkrise 2009, ist Athen zum exotischen Schauplatz eines globalen Dramas geworden, das viele angezogen hat, darunter auch die Kuratoren der jüngsten documenta14. Am 14. November 2019 um 19 Uhr wird das Festival Athen SYN I mit der von Sotirios Bahtsetzis kuratierten Ausstellung HOMEMADE EXOTICA im FREIRAUM in der Box, Boxhagener Str. 96, Berlin Friedrichshain-Kreuzberg eröffnet. 16 zeitgenössische griechische Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Positionen vor und diskutieren Fragen, die die documenta14 zur weiteren Auswertung offen gelassen hat.
Künstler
Die Kunstwerke der Ausstellung HOMEMADE EXOTICA lassen den Betrachter in das Forschungsgebiet der Kunstwerke, das Leben in Athen und seine fragile Poetik, eintauchen und laden ihn gleichzeitig dazu ein, die Erzählungen über einen mythischen Ort der Antike und der Gegenwart zu demontieren. Athen ist ein Paradebeispiel für stereotype Bilder und Utopien vom "Anderen", die der Kommunikation und dem Austausch im Wege stehen, egal mit wem oder was.
Manche Kunstwerke neigen dazu, das Alltägliche, Alltägliche und fast Unsichtbare mit Mystik, Fantasie und Anmut zu umgeben. Diese exotische Wiederverzauberung unserer Welt geschieht oft, indem den kleinen Details privater Innenräume besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird - wie in den Fotografien von Yannis Theodoropoulos, den Installationen von Yorgos Maraziotis - oder persönlichen Erinnerungsstücken wie in den Assemblagen von James Lane.
Andere Werke bedienen sich der visuellen Rhetorik der Vergangenheit, d. h. der Techniken der Renaissance-ähnlichen Hell-Dunkel-Malerei wie in den Gemälden von Dimitris Tzamouranis, der detaillierten Beobachtung der Gesellschaft wie in den Zeichnungen von Dionysis Kavallieratos oder sogar der Demontage der abstrakten Malerei in den malerischen Installationen von Yorgos Stamkopoulos.
Verborgene Facetten des Athener Lebens werden aufgedeckt - in den Fotografien von Georgia Sagri, den Gemälden von Theodoris Zafeiropoulos, den Videos von Stefanos Tzivopoulos sowie in den witzigen Aktionen von Georgia Kotretsos. Joulia Strauss enthüllt Aspekte von Persönlichkeiten, die das intellektuelle Leben der Stadt prägen. Kulturelle Stereotypen und einseitige Sichtweisen werden ebenso diskutiert wie kulturelle Überschneidungen und Verflechtungen - in den Installationen von Zafos Xagoraris, den Fotografien von Dionisis Christofilogiannis, den Videos von George Drivas, den Videos von Alexandros Kaklamanos und den Videoinstallationen von Vassilea Stylianidou.
Das Festival wird von der Non-Profit-Initiative AthenSYN mit dem FREIRAUM im Kasten mit Unterstützung der Stavros Niarchos Foundation (SNF), der Schwarz Foundation und unter der Schirmherrschaft des griechischen Kulturministeriums und der griechischen Botschaft Berlin organisiert. Weitere Sponsoren: Hellenic Cultural Foundation (Hellenic Foundation for Culture), Aegean Air / Mit Unterstützung des CeMoG der Freien Universität Berlin, Griechische Gemeinde Berlin.
Die Initiative AthenSYN und ihre Ziele:
- Die Initiative AthenSYN und ihre Ziele: Die gemeinnützige Initiative AthenSYN, die 2016 von dem Kunsthistoriker Sotirios Bahtsetzis und der Kulturwissenschaftlerin Katja Ehrhardt gegründet wurde, sensibilisiert für den Kontext der Kunst als Forum des Dialogs und der kritischen Auseinandersetzung mit der Zukunft Europas. Unter der Regie von Katja Ehrhardt baut AthenSYN auf der Idee auf, dass europäische Krisen mehr brauchen als die Summe der nationalen Antworten. Griechenland, das im Zentrum der europäischen Krise steht, wirft Fragen auf, die für ganz Europa relevant sind. Das Ziel eines griechischen Festivals in der deutschen Hauptstadt Berlin ist es, eine Infrastruktur für kulturellen Austausch und Zusammenarbeit zu schaffen. Das Festival will Begegnungen ermöglichen, die eine Alternative zu politischen und wirtschaftlichen Positionen bieten, wobei die Achse Athen-Berlin sowohl praktische als auch symbolische Bedeutung hat. In Zeiten von Migration und Globalisierung wird Kunst als Bildung in der multikulturellen Landschaft unserer sich verändernden Bevölkerungsstrukturen praktiziert. Durch Kooperationen in den Bereichen Kunst und Bildung setzt sich AthenSYN mit Stereotypen auseinander, entwickelt gemeinsame Zukunftsvisionen und regt Lernprozesse an.
Pressestimmen
- Freiraum in der Box, Homemade Exotica (EN)
- documenta14, The School of Everything at the Parliament of Bodies (EN)
- Monopol, Athen SYN I: HOMEMADE EXOTICA (EN)
- art-in-berlin, Urszula Usakowska-Wolff, Melancholisch, ironisch, politisch: Kunst aus Athen in Berlin (DE)
- Taz, Astrid Kaminski, Tierisch fremd (DE)
- Deutsche Welle, Panayotis Kouparanis, Έκθεση ελλήνων καλλιτεχνών στο Βερολίνο (GR)